Beim Vergleich der Speicheroptionen für die DJI Ronin 4D unter Berücksichtigung der Preise und Kapazitäten verschiedener Medien – DJI PROSSD, CFexpress Typ B und USB-C SSD – werden sowohl Kosten als auch Funktionalität in Betracht gezogen. Hier ist eine aktualisierte Analyse:

DJI PROSSD 1TB

Kapazität und Preis: Verfügbar nur in 1 TB Kapazität mit einer UVP von 629 € netto.

Formate:Die PROSSD unterstützt alle Formate und Bildraten, die vom jeweiligen Sensor angeboten werden, einschließlich Aufnahmen in 8K mit bis zu 75 fps in ProRes RAW und ProRes 422HQ und beim 6K Sensor ProRes 4444. Sie bietet höchste Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ohne Einschränkungen hinsichtlich der Aufnahmeformate.

Vorteile: Der universelle USB-C-Anschluss erspart euch jegliche speziellen Lesegeräte und man kann direkt übertragen mit maximaler Geschwindigkeit.

Nachteile: Im Vergleich zu anderen Speichermedien ist der Preis höher und es gibt nur begrenzte Kapazitätsoptionen (nur 1TB). Benötigt das DJI PROSSD-Modul an der Kamera.

CFexpress 2.0 Typ B

Kapazität und Preis: Wir nehmen die CFexpress der Marke Angelbird als Beispiel. 1 TB Kapazität mit einer UVP von 299 € netto. Eine 4 TB Option ist ebenfalls verfügbar, jedoch zu einem Preis von 1900 € netto.

Formate: Unterstützt max ProRes 422 HQ und die niedrigeren Formate. Jedoch mit Einschränkungen bei der Verwendung des 8K-Sensors (max 4K mit 120fps), da dieser keinen 6K-Modus bietet. Wohingegen beim 6K Zenmuse Sensor die CFexpress 6K mit 30fps schafft.

Vorteile: Geringerer Preis pro TB im Vergleich zur PROSSD, hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten. Hohe Kapazitäten Pro Karte Möglich (4TB verfügbar, wenn auch teuer).

Nachteile: Der hohe Preis bei größerer Kapazität ist unattraktiv. Kann nicht eingesetzt werden wenn das PROSSD-Modul verbaut ist. Benötigt ein eigenes Lesegerät.

USB-C Festplatte

Kapazität und Preis:1 TB Kapazität für 80€ netto. Für nahezu linearen Preis ist auch eine 4 TB-Version für 320 € erhältlich.

Formate: Die SSD unterstützt Aufnahmen bis zu C4K 60fps in ProRes 422 HQ/LT und H.264.

Vorteile:Der niedrigste Preis pro Gigabyte, hohe Kapazität zu einem erschwinglichen Preis, wenn eine größere Kapazität benötigt wird (4TB kein problem, es kommen die ersten 8TB platten). Kann mit eingebautem PROSSD Modul verwendet werden.

Nachteile:Die eingeschränkten Aufnahmefähigkeiten in Bezug auf höhere Auflösungen und Bildraten machen die USB-C Festplatte weniger ideal. Außerdem ist die Anbringung (physisch) etwas umoptimal. Wir Haben USB-C Halterungen für ie Ronin, dennoch hat man immer noch das Kabel rumhängen. Außerdem verriegelt das USB-C Kabel nicht. Auch muss man aufpassen, da die USB-C Festplatten nicht alle genormt sind, kann es passieren dass bei langen aufnahmen und einer billigen Platte sie einfach aufhört aufzunehmen.

Preis pro TB

USB-C SSDs sind und bleiben die kostengünstigste Option. Der Nettopreis liegt bei nur 0,083 €/GB. Sie sind die ideale Lösung für Projekte, die hohe Kapazitäten zu einem niedrigen Preis erfordern. Auch wenn sie nicht die höchsten Aufnahmegeschwindigkeiten oder Auflösungen unterstützen.

CFexpress Typ B Karten sind im mittleren Preissegment angesiedelt. Die 1-TB-Version kostet 0,299 €/GB, die 4-TB-Version 0,462 €/GB.

DJI’s PROSSD ist die teuerste Option pro Gigabyte mit 0,629 €/GB. Sie bietet jedoch die höchste Performance und nahtlose Integration in das DJI-System. 

Die Sache mit dem PROSSD-Mount

Die PROSSDs benötigen einen speziellen Mount an der Ronin 4D. Wenn man sie per USB-Kabel anschließt, werden sie als normale USB-Festplatte erkannt und behandelt, sprich nur eingeschränkte Formate.

Der PROSSD-Mount wird dabei an die Kamera geschraubt und ein Kabel in den CFexpress Slot gesteckt. Dafür muss die Klappe für jenen ausgesteckt werden (geht ohne Probleme).

Danach können aber keine CFexpress-Karten mehr eingesteckt werden!

Ein Rückbau ist zeitlich am Set nicht realistisch. Sprich: Man muss sich entscheiden. Wir vermieten sowohl Ronin 4D mit PROSSD-Mounts als auch ohne.

Fazit: PROSSD mit USB-C Festplatte als Backup

Wir selbst nutzen alle unsere Ronin mit PROSSDs. Einfach weil wir uns nicht einschränken lassen wollen was die Formate angeht. Das möchte keiner seinem Regisseur sagen, dass wenn er sagt „Jetzt nochmal schnell was auf 8K damit wir noch croppen können!“ und man antworten muss „Geht nicht, wir haben an den Karten gespart.

Leider ist es kein No-Brainer, da der Preis dann doch pro Karte knapp 5%-10% der gesamten Kamera ist. Das fällt bei einer Vermietung mit 6-8 Karten pro Kamera (meistens angefragt) leider schon ins Gewicht beim Mietpreis.

Optimal wäre ein Mix aus einer PROSSD und ansonsten CFexpress um für die Hohen Auflösungen und Bildraten die PROSSD zu nehmen und dann die CFexpress. Leider ist das nicht praktikabel wegen dem PROSSD-Mount (siehe vorheriger Abschnitt).

Was also tun? Mittlerweile besitzen wir mehr als 20 PROSSDs, sodas wir es auf eigenen Produktion einfach dadurch erschlagen und auch Produktionen wo das Budget nicht ganz so knapp ist das empfehlen.

Wir haben aber ganz lange folgenden Workflow gefahren: Wir hatten 2 PROSSDs und dann nochmal 4 TB an USB-C Festplatten für interviews etc und als Backup falls die Speicherkapazität ausgeht. Klar, nicht schön wenn man dann nicht weiter RAW filmen kann, aber besser als gar keinen Speicher zu haben.

CFexpres macht aus unserer Sicht einfach wenig Sinn, man hat son bisschen das schlechteste aus beiden Welten. Das lohnt wirklich nur wenn man einfach selbst schon mehrere Dieser Karten hat. Auch machen CFexpress karten bei der Ronin 6K mehr sinn, da hier eh einige Formate durch den 2,39:1 recht unbrauchbar sind und man zumindestens die ganze Auflösung nutzen kann. Bei der 8K sind die Einschränkungen unserer Meinung nach einfach zu hoch.